Tipps
Hier wollen wir einige Tipps sowie einen Aufbau für die Leseförderung und den Deutschunterricht vorstellen.
Aufbau für die Leseförderung
Nachdem man die Kinder mithilfe des Salzburger Lesescreenings eingestuft hat, sollte man Kinder mit einem schwachen Ergebnis zusätzlich eine Wortliste, bei der alle Phänomene der deutschen Sprache vorkommen, lesen lassen. Die Lesung sollte mit einem Audiogerät aufgenommen werden, damit die Wörter analysiert werden können. Listen für eine solche Überprüfung finden Sie hier.
Bei der Analyse sollten Sie nach folgenden Schritten vorgehen und Schritt für Schritt durchsehen, ob das Kind diesen Bereich bereits beherrscht oder nicht:
- Offene Silben mit einfachem Rand (da, de)
- Wörter mit offener Silbe und einfachem Anfangsrand (Dose, Hose)
- Wörter mit offener Silbe und komplexem Anfangsrand (Blase, Schwäne)
- Wörter mit silbentrennendem <h> und Dehnungs-h (sehen, fahren)
- Wörter mit geschlossener Silbe und einfachem Anfangsrand (Hunde, Ränder)
- Wörter mit gschlossener Silbe und komplexem Anfangsrand (Fenster, Schwester)
- Schärfungswörter mit Doppelkonsonanten (Sonne, Futter)
- Schärfungswörter mit besonderen Schärfungsmarkierungen (Ringe, waschen)
- Zusammengesetzte Wörter
- Satzlesen mit Nominalgruppen
- Textlesen mit Strategien
Beim Wortlesen sollte auf die Technik Lasso lesen zurückgegriffen werden, um die unterschiedlichen Wortgestalten zu traineren sollte auch mit gemischten Wortlisten geübt werden. Beherrschen die Kinder das Wortlesen, kann auf das Satzlesen eingegangen werden, hierzu gibt es ebenfalls eine Erklärung für die Technik des Lesen mit Nominalgruppen. Im letzten Schritt wird das Textlesen mit den zugehörigen Strategien, die mit den Kindern erarbeitet werden können, behandelt. Eine Sammlung dieser befindet sich unter Strategien.
- Lesegeschwindigkeit und Dekodiergenauigkeit berechnen
Um die Lesegeschwindigkeit und die Dekodiergenauigkeit zu ermitteln, kann man als Lehrperson ein Lautleseprotokoll anfertigen. Dazu benötigt man einen Text, der dem Kind niveautechnisch entspricht. Das Kind darf eine Minute lang laut vorlesen. Die Lehrperson sollte die Lesung mit einem Audiorekorder aufnehmen oder auf dem eigenen Textblatt die Fehler mitzählen. Nach einer Minute wird markiert, bis zu welcher Stelle das Kind gekommen ist. Der Text wird vom Kind zu Ende gelesen.
Als Fehler zählen:- falsche Aussprache
- Ersetzungen
- Wortumstellungen oder Auslassungen, die den Sinn des Textes entstellen
- Wörter, die durch die Lehrperson vorgegeben oder korrigiert werden müssen
- fehlerhafte Endungen
Es wird nicht als Fehler gezählt, wenn die Kinder sich selbst verbessern.
Die Dekodiergenauigkeit wird folgendermaßen berechnet:
Um als flüssige Leserin beziehungsweise flüssiger Leser zu gelten, muss eine Dekodiergeschwindigkeit von 95 % erreicht werden.
- Lesbarkeitsindex für Lesetexte ermitteln
Um die Leseförderung oder den Leseunterricht individualisiert anbieten zu können, müssen die Lesetexte der Schülerinnen und Schüler an ihr persönliches Niveau angepasst werden. Eine Hilfestellung hierbei bietet der Lesbarkeitsindex, dieser kann online berechnet werden und gibt an, wie leicht oder schwierig ein Text zu lesen ist. Dieses Tool ist hilfreich, wenn man Texte auf unterschiedlichen Niveaustufen zum gleichen Thema anbieten will. Der Text kann online in das Berechnungsfeld kopiert werden und das Ergebnis wird sofort angezeigt. Mit einem Klick auf Lesbarkeitsindex berechnen bei „Verfügbar unter", wird man sofort auf die richtige Seite weitergeleitet.
Lenhard, W. & Lenhard, A. (2014-2017). Berechnung des Lesbarkeitsindex LIX nach Björnson. Verfügbar unter: Lesbarkeitsindex berechnen
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